Lehmputz als alternative Wandbeschichtung?

 

Lehm ist nicht nur das Gemisch aus Sand und Ton mit seinen farbigen Mineralien. Dieser Ton ist auch verantwortlich für die Schaffung eines wohngesunden Raumklimas: Simpel erklärt – besteht dieser Ton aus Silizium, welches im Lehm in dünnen Schichten vorliegt. Zwischen diesen Schichzen kann sich Wasser sammeln. Deshalb kann der Stoff Ton (wie auch Lehm) viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen beziehungsweise abgegeben als andere Baumaterialien. Entscheidend für das Raumklima ist der Fakt, dass die Feuchtigekeit vom Lehm aufgenommen wird (Wanderung vom Ort der hohen Konzentration zum Ort der Niedrigen).

 

Genau dieses diffusionsoffene Verhalten des Lehms – die Feuchtigkeit aufzunehmen – ist perfekt geeignet für Zimmer mit erhöhter Luftfeuchtigkeit. In nachfolgender Tabelle sehen Sie einige Beispiele, wie viel Masse an Luftfeuchtigkeit pro Stunde bei verschiedenen Tätigkeiten im Wohnraum entstehen.

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Daher empfehlen wir in solchen Räumen Lehmfarben, besser noch Lehmputze aufzutragen. Häufiger Irrtum ist, dass allein die Stärke des aufgetragenden Lehms für die Wasseraufnahme entscheidend ist. Jedoch ist für die Wasserdampfaufnahme sowohl die Schichtdicke als auch die Oberfläche entscheidend. So nimmt in einer Stunde eine Lehmputzstärke von 1mm etwa 5 g/qm Wasser auf. Auf diese Weise wird Schimmel vorgebeugt, da dieser gute Bedingungen zum Wachstum  ab bei einer relativen Luftfeuchtigkeit ca. 70% vorfindet. Lehm  jedoch hat eine solch hohe Luftfeuchtigkeit nicht, aufgrund des wasseraufnehmenden Charakters (hält relative Luftfeuchtigkeit bei ca. 55%).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Lehm sehr wohl für Nass- und Feuchträume, wie Bad, Küche oder Schlafzimmer, geeignet ist. Allerdings nicht im Spritzwasserbereich, wie direkt hinter der Arbeitsfläche oder hinter einem Waschbecken. Hier empfiehlt es sich wasserabweisende Wandbekleidungen (z.B. Fliesen) anzubringen und diese mit Lehm an Flächen zu paaren, welche nicht direkt mit Wasser in Berührung kommen.